Meine nächste Arbeit – in einem Kiwi-Orchard – war …
… lehrreich:
Nicht nur über Obstbau, sondern auch über Personalführung und Motivation habe ich von meinen Chefs etwas gelernt. Wie werden Kiwis zurückgeschnitten, versiegelt, angebunden, gespritzt, veredelt, gegen Wettereinflüsse geschützt, zum Wachstum angeregt … ? Habt ihr eigentlich gewusst, dass es bei einer Kiwi-Pflanze männliche und weibliche Reben gibt?
… anstrengend:
Beim Kiwi-Pruning arbeitet man den ganzen Tag lang mit den Händen über dem Kopf, was sehr anstrengend sein kann. Große Menschen (wie ich) haben nicht unbedingt einen Vorteil, da sie den Kopf trotzdem so niedrig halten müssen, dass sie nicht an das Drahtgestell stoßen – sehr unergonomisch.
… sportlich:
Jeden Morgen vor der Arbeit machten wir Aufwärmübungen (für die Aachener: sowas wie Kontakthüpfen) mit unserer Chefin als Vorturnerin und wurden dafür sogar bezahlt. Das war gut für uns, gut für die Arbeit und außerdem sehr lustig. Gute Arbeitgeber lassen sich eben was einfallen!
… abwechslungsreich:
Die meisten aus unserer Truppe mussten den ganzen Tag den selben Job machen. Ich hatte das Glück, ein wenig Abwechslung zu haben: Bäume pflanzen, Drähte platzieren, alte Pflanzen entfernen, Traktor fahren, Quad fahren, prunen, schneiden, versiegeln, Vorbereitungen für’s Veredeln treffen, Zäune imprägnieren und vieles mehr.
… interkulturell:
Von den Koreanern lernte ich ein paar Brocken koreanisch. Die, sehr herzlichen, Fitshis luden mich einmal ein, mit ihnen zu essen. Und die Italiener berichteten mir über die Situation in Italien. Sie waren in erster Linie zum Arbeiten in Neuseeland, weil die Jobs in Italien so knapp sind.
… ertragreich:
Meine Finanzen sind immer noch vergleichsweise knapp, aber die Situation ist schon viel entspannter, als sie einmal war. Mit 8,5 Stunden pro Tag an 6 Tagen in der Woche füllte sich das Konto ganz gut. Allerding habe ich auch nicht aufgehört Geld auszugeben – schließlich mag ich ja gutes Essen und guten Wein 😉
… und irgendwann auch mal genug:
Obwohl es in der Plantage Arbeit bis Weihnachten für mich gegeben hätte, machte ich mich nach etwas mehr als drei Wochen wieder auf um mein Nomadenleben fortzusetzen – immer weiter Richtung Norden … Fortsetzung folgt 🙂